„So will Google, so gut es geht, Trefferlisten abschaffen. Es passt nicht zur mobilen Nutzung mit Spracheingabe, wenn sich der Benutzer durch eine Ergebnisliste klicken muss.“ So erschienen in der c’t 16 vom 11.7.2015 in einem Artikel über Sprachassistenten wie Google Now, Siri, Cortana und Co. Droht uns also wirklich eine Suchrevolution, in der uns Google nun direkt diktiert, was denn die Antwort auf unsere Suche ist? Bisher hatte man ja immerhin noch die Wahl zwischen den angezeigten Ergebnissen, wird diese uns nun auch noch genommen? Und ist das wirklich im Sinne des Nutzers? In diesem Artikel möchte ich den Blick in die Zukunft wagen und mit euch diskutieren, welche Auswirkungen den der Wegfall der bekannten Suchergebnislisten hätte, wer davon profitiert und wen es am härtesten treffen würde.
Meine Meinung
Wuppertal: Wie der lokale Einzelhandel von Online profitieren kann und warum ich mal wieder enttäuscht wurde
Alle die die c’t lesen, wird das E-Commerce-Projekt Online City Wuppertal wahrscheinlich schon was sagen, in Ausgabe 16 vom 11.7.2015 gibt es nämlich einen Artikel darüber. Da ich das Projekt so spannend finde, möchte ich es für alle Nicht-c’t-Leser nachfolgend noch einmal kurz vorstellen und meine Meinung bzw. Gedanken zu diesem Online-Offline-Ansatz euch mitteilen. Los geht’s.
Meine Meinung: PBN ja, aber richtig!
In der letzten Zeit hat Simon von RankBoost immer mal wieder auf sich aufmerksam gemacht. So gewann er beim XoviLichter-Contest einen Smart, hatte bei der Nischenseiten-Challenge von selbstaendig-im-netz.de mit Abstand die höchsten Einnahmen am Ende und erst vor einigen Tagen gewann er den nächsten SEO-Contest, am Ende hieß es für seine Seite Platz 1 beim Suchwort „RaketenSEO“. Simon macht überhaupt kein Geheimnis um diesen Erfolg und zeigt offen, wie er die Top-Rankings in nur so kurzer Zeit zustande bekommen hat. Er setzt voll auf sogenannte PBNs, die Abkürzung für Private Blog Netzwerke. Die Methode dahinter ist nicht wirklich neu und war auch schon unter der Bezeichnung „Satelliten Netzwerke“ bekannt. Um Simons Vorgehen noch einmal kurz zusammenzufassen: Er snappt sich einige Expired Domains, die bestimmte Kriterien besitzen, schreibt drauf einen oder mehrere Beiträge und verlinkt von diesen neuen Projekten auf den alten Domains, die immer noch gute Backlinks haben, auf sein eigentliches Projekt, das ranken soll.
Der Aufschrei war in der SEO-Szene groß, nicht weil man es Simon nicht gegönnt hätte, sondern man war fassungslos, warum dies trotz Panda, Pinguin und Co. immer noch bei Google möglich ist. Schnell wurde diese Methode in die Black Hat-Ecke gestellt, das geht aber meiner Meinung nach zu weit. Geht man mal von Simons Projekten aus, würde ich das ganze eher als Crap Hat bezeichnen, denn schaut man sich die projektierten Expired-Domains an, dann sieht man, dass das nichts anderes als Müll ist. Zugegeben, Müll der funktioniert, aber eben immer noch Müll. Ich glaube wir müssen nicht darüber diskutieren, dass die Methode wie sie Simon momentan ausführt, nicht sehr nachhaltig sein dürfte. Muss sie natürlich bei SEO-Wettbewerben nicht, dass Simon sie so angeblich auch bei Kundenprojekten einsetzt, das ist wieder ein anderes Thema und kann durchaus kritisch betrachtetet werden.
Meine Meinung: Finger weg von Keyword-Domains
Vor nicht allzu langer Zeit waren Keyword-Domains ein richtiger Renner. Kein Wunder, wurden diese doch sehr lange von Google positiv honoriert und gaben einen kleinen Ranking-Boost. Das führte wie so üblich unter den Suchmaschinenexperten zu den seltsamsten Auswüchsen. So gehörten Domains nach dem Schema: „beste-private-krankenversicherung-online-vergleich.de“ zum guten Ton. Nutzerfreundlichkeit? Scheiß drauf, was zählt ist Google, für die meist recht billigen Affiliate-Websites würde ohnehin kein Nutzer auf die Idee kommen, die URL direkt in den Browser einzutippen.
Glücklicherweise hat sich das heute ein bisschen geändert, natürlich auch unter dem Mitwirken von Google, dessen Algorithmus Keyword-Domains schon lange nicht mehr so bewertet, als das noch früher der Fall war. Dennoch muss ich immer wieder lesen, wie zu Keyword-Domains geraten wird. Insbesondere im mir sehr geschätzten Nischenbereich scheint man seo-technisch immer noch ein paar Jahre hinterherzuhinken (teilweise wohl auch mit Absicht, weil SEO früher doch auch so einfach war…). Insbesondere Domains wie „beliebigeskeyword-test.de“ sind dort sehr beliebt. Man findet heute kaum noch ein Produkt, bei dem man unter der Eingabe von Produktbezeichnung + Test in der Googlesuche kein Affiliate Projekt unter den ersten zehn Ergebnissen findet. Kein Wunder, sind die Affiliate-Einnahmen doch sehr lukrativ und ein solches Projekt ist schnell hochgezogen. Was spricht also dagegen?