hreflang: So funktioniert SEO auch International

hreflangAuch wenn bei Google das Thema „Lokal“ nicht zu vernachlässigen ist, müssen sich große Unternehmen ab einem bestimmten Punkt auch zwangsweise um das Thema „Global“ Gedanken machen. Im Bereich der Suchmaschinenoptimierung steht man dann vor den verschiedensten Problemen, die mit der grundlegende Frage beginnt, ob man für jedes Land eine eigene eigenständige Website erstellt und betreibt oder Länder nach Sprachen „zusammenfasst“. Spanisch wird beispielsweise nicht nur in Spanien gesprochen, sondern auch in einigen südamerikanischen Ländern. Das Problem bei einer solchen „mehrfachen Nutzung“ von Inhalten für Besucher aus verschiedenen Ländern ist aber die Erzeugung von Duplicate Content, sofern man denn nicht jeden Text noch einmal umschreiben möchte. Um diese Probleme zu entgehen hat Google das Element rel=“alternate“ hreflang=“x“ eingeführt. Mehr zu hreflang-Attribut und wie man es richtig einsetzt erfahrt ihr in diesem Artikel.

Inhalt

Was macht das hreflang-Attribut?

Mit hreflang=“x“ signalisiert man Google, dass die Inhalte einer bestimmte URL auch in einer anderen Sprache gibt und das diese spezielle URL nur für jene Nutzer mit der Sprache (und Region) „x“ gedacht ist. Nehmen wir beispielsweise mal an, wir betreiben einen Online-Shop für Deutschland und die Schweiz und haben dort nun eine bestimmte Produktseite, deren Struktur zwar etwas unterschiedlich ist, die Inhalte aber komplett gleich. Nun möchte man, dass die Schweizer Produktseite auf Google Schweiz rankt und die deutsche Produktseite auf Google Deutschland. Da aber die deutsche Seite die Hauptseite ist und mehr Links besitzt, kann es dazu führen, dass die deutsche Seite ebenfalls in Google Schweiz vor der eigentlichen Seite für die Schweiz gelistet wird. Da man dies aber nicht möchte, greift man auf das hreflang=“x“ Attribut zurück und signalisiert Google den eigenen Wunsch, doch bitte die Schweizer Seite auch in der Schweiz anzuzeigen, anstatt die deutsche Seite.

Aufbau

Das link-Element mit dem hreflang-Tag sieht folgendermaßen aus:

<link rel="alternate" hreflang="x" href="http://www.seite-der-sprache-x.de" />

Nachfolgend eine kurze Erläuterung zu den einzelnen Bestandteile

link

Zeigt an, dass zwischen der URL des href-Attributs und dem aktuellen Dokument eine Beziehung besteht.

rel=“alternate“

Beschreibt Beziehung der beiden Dokumente, in diesem Fall wird die andere URL als Alternative gekennzeichnet.

href=“http://www.seite-der-sprache-x.de“

Die entsprechend referenzierte URL.

hreflang=“x“

Definiert bei welcher Sprache/Land die in href genannte URL erscheinen soll. Statt dem „x“ kommt ein ISO-Code in das Tag, der entweder nur die Sprache (z.B. hreflang=“de“) oder aber aus das zugehörige Land (z.B. hreflang=“de-ch“ deutscher Inhalt – Nutzer aus der Schweiz) beinhaltet.

Die Groß- und Kleinschreibung der ISO-Codes ist egal, Google akzeptiert beides. Eine Alternative zu den ISO-Codes ist der Wert „x-default“. Dieser besagt, dass diese spezielle Seite keine spezifische Sprache adressiert und als Default-Seite genommen werden soll, falls keine andere Seite besser passt.1

Implementierung

Der Einbau in die Website kann einfach durch das Aufnehmen des link-Elements in den <head >-Bereich der Seite erfolgen. Dabei muss das Element auf jeder Seite eingebaut werden, bei der es eine Alternative mit einer anderen Sprache gibt. Dementsprechend ist insbesondere auf Bidirektionalität zu achten.

hreflang-bidirektionalitaet

Alternativ kann man hreflang auch in den http-Header implementieren (wird z.B. benötigt, wenn die Datei nicht im HTML-Format vorliegt, also beispielsweise im Falle eines PDF-Dokuments) oder in der Sitemap angeben.

Die Einbindung in die Sitemap funktioniert folgendermaßen2:

<url>
  <loc>http://www.example.com/en</loc>
  <xhtml:link 
    rel="alternate"
    hreflang="de"
    href="http://www.example.com/de" />
  <xhtml:link
    rel="alternate"
    hreflang="en"
    href="http://www.example.com/en" />
</url>
<url>
  <loc>http://www.example.com/de</loc>
  <xhtml:link
    rel="alternate"
    hreflang="de"
    href="http://www.example.com/de" />
  <xhtml:link
    rel="alternate"
    hreflang="en"
    href="http://www.example.com/en" />
</url>

 

Wird zusätzliche das Canonical-Attribut benötigt?

Bei Fragen rund um Duplicate Content kommt in den meisten Fällen das Canonical-Attribut zum Einsatz. Demnach stellt sich auch bei der Verwendung von hreflang die Frage, ob zusätzlich noch auf das Canonical-Attribut zurückgegriffen werden muss. Tatsächlich muss dies aber nur, wenn die Inhalte zu 100% identisch sind. Schon bei kleineren Abweichungen kann auf die Canonical-Auszeichnung verzichtet werden.

Tatsächlich sollte man bei dem Einsatz von einem zusätzlichen Canonical aufpassen, da es schnell zu unerwünschten Ergebnisse führen könnte.

Anmerkungen

Um Missverständnisse zu vermeiden, das Linkelement rel alternate hreflang dient nicht als Ersatz des Geotargetings. Dementsprechend beeinflusst es auch nicht das Ranking, was eben beim Geotargeting der Fall ist.

Quellen und Verweise

2 Gedanken zu „hreflang: So funktioniert SEO auch International“

  1. Sehr hilfreicher Artikel! Ich denke, dass das Linkelement „rel alternate hreflang“ sehr wichtig für Unternehmen mit verschiedenen internationalen URL’s ist. Danke für den ausführlichen Beitrag zu diesem Thema!

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